Busy Hanoi
Wir haben im Vorfeld viel (nicht allzu Gutes) über Vietnams Hauptstadt gehört und waren positiv überrascht. Wir haben ein total nettes und vor allem ruhiges Hotel in der Altstadt erwischt und die ersten Tage vor allem das gute Essen und die angenehmen Temperaturen genossen. Die Stadt wirkt sehr modern, der Verkehr war überschaubar und so viel Sauberkeit haben wir eigentlich auch nicht erwartet. Wobei wir mittlerweile wahrscheinlich schon etwas abgehärtet sind, was diese Dinge betrifft.
Während in Nepal alles mühevoll zu Fuss durch das Land getragen wird, ist in Hanoi das Motorrad das Transportmittel der Wahl. Wir haben sogar einmal eine Tiefkühltruhe auf zwei Rädern vorbeifahren gesehen! (Im Landesinneren sieht die Sache klarerweise wieder etwas anders aus...)
In Hanois Altstadt gibt es eine Straßenbude nach der anderen. Nachdem hier kaum Englisch gesprochen wird, war es immer eine kleine Überraschung, was einem auf den kleinen Plastiktischchen serviert wurde, meistens war es aber supergut. Zu unseren Lieblingsspeisen zählen frische Frühlingsrollen im Reispapier, Nudelsuppe mit Rind (Pho Bo), Rindfleischsalat (Bun Bo Nam Bo) und als Nachspeise süße Knödel mit undefinierbarer Fülle in Zuckersaft und Kokosmilch ;-)
Die Sprache ist extrem schwer, ein Wort hat kaum mehr als zwei Buchstaben (ich sage nur "Viet Nam", "Ha Noi" oder "Pho to co py" ;-) ), es kommt immer auf die Betonung an und wir können uns so gut wie nix merken (wir können bis 3 zählen, weil mam das zum Anprosten braucht :-D). Wenn man hier jemanden trifft der Englisch kann dann ist sein Akzent meist sehr schwer zu verstehen weil die Worte einfach abgehackt werden - "wo mo rei": "want more rice?" oder "wo ma a": "want massage?". Also zeitweise haben wir uns vor Lachen zerkugelt ;-)
Motorradtour in Ha Giang
Obwohl die leuchtendgrünen Reisfelder schon abgeerntet sind, wollten wir den Norden auf keinen Fall auslassen. Wir sind via Nachtbus ins untouristische Ha Giang gefahren. Dort wurden wir - statt um 5 Uhr wie angegeben - um 3 Uhr aus dem Schlaf gerissen und gebeten den Bus zu verlassen. Komplett schlaftrunken und fernab jeder Möglichkeit seine Gehirnwindungen sinnvoll einzusetzen sind wir dann einem Ruf "come here sleep free" gefolgt. Der Mann hat uns 20m von der Bushaltestelle einen Schlafsaal gezeigt, wo wir dann die restliche Nacht verbracht haben. Ich glaub ich bin eingepennt bevor ich auf der Matratze aufgekommen bin. Am Vormittag beim Checkout hat uns der Besitzer (jemand anderer als in der Nacht) erklärt, dass es nur gratis sei wenn wir bei ihm ein Motorrad mieten. Ich hab ihm dann erklärt dass seine Masche mit dieser Tourifalle bei uns nicht funktioniert. Wir sind im Guten auseinander, haben nichts bezahlt und er hat uns dann ein Taxi organisiert, das uns in unser eigentliches Homestay gebracht hat. Dort haben wir ein Motorrad ausgeliehen und sind in 4 Tagen einen Loop gedüst, dabei kamen wir im Norden bis zur chinesischen Grenze.
Auf der "road of happiness" haben wir den wunderschönen Blick in tiefe Schluchten, auf Hügel, Blumenfelder, Reis- und Gemüseterrassen genossen. Wir haben viele Dörfer von Minderheiten mit ihren unterschiedlichen bunten traditionellen Kleidern passiert, unzählige Kinder zurückgegrüßt und bei Lao übernachtet - eine so herzliche fleißige Gastgeberin, dass wir sie wohl nicht so schnell vergessen werden.
Hier gibt es eigentlich immer ein "family dinner", das heißt, dass in der Mitte des Tisches (oder Bodens) alle Speisen buffetartig angerichtet werden und dann jeder mit Stäbchen in sein Reisschüsserl schaufelt. Dazwischen gibt es immer wieder "happy water" - Reiswein, der aus Plastikflaschen ausgeschenkt wird und hier noch selbst gemacht wird.
Es war ein tolles Erlebnis - nach 4 Tagen war dann aber vor allem mein Hintern froh, als wir das Motorrad zurückgaben.
Cat Ba Island - Perle Vietnams?
Von Ha Giang sind wir wieder mit dem Nachtbus (ein Erlebnis für sich und zwar gar nicht so ein Tolles ;-) nach Cat Ba Island aufgebrochen.
Entweder lag es an der Dauerbewölkung oder daran, dass wir mittlerweile etwas reisemüde geworden sind, aber irgendwie hat uns DAS Highlight Vietnams nicht so gut gefallen. Das Wasser war nicht so blau, der Himmel grau, das Essen war nicht so gut, wir vermissten das Streetfood, die Insel wirkte irgendwie ausgestorben.
Also waren wir, außer der must-do Boots- und Kajaktour (die dann doch ganz cool war), nur faul, haben ein noch nie so unspektakulär dagewesenes Silvester verbracht und sind am Neujahrstag weitergezogen.
Wie auch immer, Cat Ba und die Halong Bucht haben auf jeden Fall eine zweite Chance verdient!
Fotos werden nachgereicht ... wir haben im Hostel grad noch die Ladies Night ausgenützt und eiskalte Cocktails bei heißem Wetter am Pool geschlürft - und irgendwie die Zeit übersehen. Unser Bus kommt gleich, wir sind am Weg zur Insel Koh Rong.
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